MUSIC

Für die Capoeira ist Musik ein unverzichtbarer Bestandteil. Sie gibt der Roda und ihren Spielern Energie, sie erinnert durch ihre Gesänge an die Herkunft von Capoeira und bestimmt die jeweilige Spielart. Jede Roda wird von Instrumenten und Gesang begleitet. Drei Berimbaus, zwei Pandeiros, eine Atabaque, gegebenenfalls ein Agogo und die klatschenden Hände der Capoeirista stellen die Grundlage dar. Ein guter Capoeirista weiß zudem auch, wie man selbst Instrumente baut und spielt.

ATABAQUE

BERIMBAU

Pandeiro

"NÃO MUSICA - NÃO Capoeira."

instrumente

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Musikbogen Berimbau ist ein Perkussions-Instrument aus dem Nordosten Brasiliens.

Er besteht aus einem gebogenen Holzstock (dem Arco aus Biriba-Holz), einem daran am oberen und unteren Ende befestigten Draht als Saite (oft aus alten Autoreifen entnommen) und einem aufgeschnittenen, ausgehöhlten Kürbis (Cabaça), der am unteren Drittel des Bogens über Saite und Bogen befestigt wird und als Resonanzkörper dient. Der Berimbau ist das Hauptinstrument der Capoeira. Bedingt durch den Durchmesser des Holzstocks und der daraus resultierenden unterschiedlich starken Spannung des Drahtes erzeugt ein Berimbau entweder Töne in einer hohen, mittleren oder tiefen Tonlage. In der Capoeira ist die Unterteilung in diese drei Tonlagen auch bestimmend für die Rolle, die ein Berimbau spielt: Die Gunga hat den dünnsten Stab sowie den größten Klangkörper und erzeugt die tiefsten Töne. Sie gibt den Grundrhythmus und somit die Spielweise der Capoeiristas an. Die Médio hat einen mittleren Stab und Klangkörper, erzeugt Töne in der mittleren Lage und spielt den Gegenrhythmus zur Gunga. Die stark gespannte Viola erzeugt die höchsten Töne und spielt freie Variationen.

 

 

 

 

 

 

 

Gespielt wird das Instrument mit einem Holzstäbchen, der Baqueta, das an den Draht geschlagen wird. Mit einem Stein oder einer Münze (dem Dobrão), die der Spieler an den Draht presst, wird die Tonhöhe verändert. Es gibt eigentlich nur drei Töne: tief, schnarrend (wenn die Münze oder der Stein nur leicht an den vibrierenden Draht gehalten wird) oder hoch. In der Hand, die die Baqueta bewegt, hält man meist noch ein geflochtenes, geschlossenes Körbchen, in dem sich Pflanzensamen befinden. Dieses nennt man Caxixi (sprich: kaschischi) und dient dazu den Rhythmus zu verstärken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Pandeiro ist eine Rahmentrommel und hat seinen Ursprung in Arabien. Es ähnelt dem Tambourin, unterscheidet sich von diesem aber hinsichtlich der Anordnung der Schellen. Während sich beim Tambourin 2 Schellen sanduhrförmig gegenüberliegen, formen sie beim Pandeiro eine Muschel. Dadurch entsteht ein wesentlich leiseres Klirren, ähnlich dem Klang einer HiHat beim Schlagzeug. Manche Instrumente haben zwischen den Schellenpaaren eine weitere flache Metallscheibe, deren Zweck es ist der Klang zu dämpfen und ein Nachscheppern der Schellen zu verhindern. Dadurch wird eine differenziertere Spielweise der Finger- und Handanschläge möglich, die nicht durch den Klang der Schellen beeinträchtigt wird. Für die verschiedenen Einsatzzwecke wurden unterschiedliche Pandeiros entwickelt. Es gibt sie in Größen zwischen 8 und 14 Zoll, wobei 10 Zoll die gängigste Größe ist. Bespannt werden sie mit Natur- oder Plastikfellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Atabaque ist eine Trommel, die in der brasilianischen Musik v. a. im Ritual der afrobrasilianischen Religionen Candomblé, Umbanda und Macumba, in der Begleitung des Kampftanzes Capoeira und in der Samba de roda und Samba de caboclo zum Einsatz kommt. Im rituellen Bereich besteht ein Set aus drei Trommeln: Die tiefste und größte ist die Rum (ca. 120 cm), etwas höher gestimmt ist die Rumpi (ca. 90 cm), die höchste und kleinste heißt Lê (ca. 70 cm). Die Maße können stark variieren. Ähnlich der Conga ist die Atabaque eine Fasstrommel und wird tatsächlich häufig noch von Fassmachern hergestellt. Allerdings ist sie länglicher, weniger bauchig und verjüngt sich, besonders am unteren Ende, deutlicher als die Conga. Wegen der schmalen Kesselöffnung ruht die Atabaque gewöhnlich in einem Ständer und wird dann wegen ihrer Größe im Stehen gespielt. Das Fell (i. d. R. aus Ziegenhaut) wurde früher mit einer Schnur-Pflock-Schnürung gestimmt, heute benutzt man meist eine Schraubspannung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Agogo bezeichnet paarig verbundene länglich-kegelförmige Glocken ohne Klöppel. Die beiden Glocken haben unterschiedliche Tonhöhe. Sie werden mit einem Holzstab angeschlagen. Einen weiteren Klang kann man erzeugen indem man die beiden Glocken gegeneinander drückt. Die Agogo ist afrikanischer Herkunft und ein wichtiges Rhythmusinstrument in der Capoeira.

 

BERIMBAU

PANDEIRO

ATABAQUE

AGOGO

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